Sexueller Missbrauch von Minderjährigen ist keine Seltenheit. Zahlreiche Statistiken belegen, dass Übergriffe viel häufiger vorkommen, als die meisten Menschen annehmen. Die alarmierenden Fakten: Rund 10 % von Kindesmissbrauch ist sexueller Missbrauch. Im Schnitt wird weltweit 1 von 10 Kindern sexuell missbraucht. Vergewaltigungen von Erwachsenen werden oft als häufigeres Verbrechen gesehen, doch die Rate der Kindesvergewaltigungen ist beachtlich höher. Fast 70 % aller gemeldeten sexuellen Übergriffe treten bei Kindern im Alter von unter 17 Jahren auf. Der Großteil von sexuellen Übergriffen wird nicht angezeigt. Nur etwa 38% der Opfer offenbaren diese Tatsache.


Meist sind die Personen, die sexuelle Übergriffe an Kindern oder Jugendlichen tätigen, keine Fremden. 90 % aller Fälle von sexuellem Missbrauch geschehen im direkten Bekannten- oder Verwandtenkreis der Opfer. In der Regel handelt es sich nicht um einen einmaligen Übergriff; wenn der Täter aus näheren Umfeld kommt, zieht sich der sexuelle Missbrauch im Durchschnitt über drei bist elf Jahre. Der "böse Fremde" ist die Ausnahme.


In Südafrika, dem Land mit der höchsten Vergewaltigungsrate von Kindern wird laut einer Studie der union Solidarity Helping Hand alle drei Minuten eine Kind vergewaltigt. Hier zeigt die Grundeinstellung der Männer und jungen Burschen, dass in der Gesellschaft viel zu wenig Aufklärung betrieben wird. Jeder vierte Mann bekennt sich dazu, schon einmal jemanden vergewaltigt zu haben. 62 % der über elfjährigen Burschen sind der Ansicht, es sei kein Gewaltakt jemanden zum Sex zu zwingen. Außerdem glaubt rund ein Drittel der Buben, dass Mädchen es genießen, vergewaltigt zu werden. Ein weiterer Irrglaube im Großteil der ungebildeten Bevölkerung ist, dass man durch Sex mit einer Jungfrau von HIV/AIDS geheilt werden kann. Dies steigert die Übergriffe an jungen Mädchen und begünstigt die Ausbreitung der Krankheit.


In Indien, dem Land mit der zweithöchsten Vergewaltigungsrate, sind laut einer Studie der Regierung 53 % aller Mädchen und Buben Opfer von sexuellem Missbrauch.


Wer jedoch annimmt, dass sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen von Kindern vor allem in dritte Welt Ländern zum Alltag gehören, irrt! Zu den fünf Länder mit der höchsten Vergewaltigungsrate zählen auch das Vereinigte Königreich und die USA. Scotland Yard hat im Jahr 2000 berichtet, dass 250.000 Briten Pädophile sind - somit einer unter 200 Erwachsenen. In den USA sind die Zahlen ähnlich erschreckend: laut einer Studie des Children Assessment Centres, haben jede vierte Frau und jeder sechste Mann noch vor Vollendung ihres 18. Lebensjahres Erfahrung mit sexuellem Missbrauch gemacht. Das bedeutet, dass es in den USA nicht weniger als 42 Millionen (bereits erwachsene) Opfer von sexueller Misshandlung gibt.


Die Auswirkungen von sexuellem Kindesmissbrauch lösen unter anderem Depressionen, posttraumatische Belastungsstörung oder Angstkomplexe aus und verstärken das Sucht– und Gewaltpotential. Aufgrund ihres emotionalen Traumas sind Missbrauchsopfer weitaus gefährdeter in die Kriminalität abzurutschen; bestes Beispiel dafür ist, dass 50 % der Täter als Kind selbst Opfer waren. Weiters sind mehr als 80 % der drogenabhängigen Mädchen in ihrer Kindheit sexuell missbraucht worden; bei Prostituierten sind es rund 70 %.


Sexueller Missbrauch von Kindern kann zu lebenslangen Folgen führen. Es wird Ihnen nicht nur etwaiges Potenzial geraubt, sondern gleichzeitig auch eine Kette an Ereignissen und Entscheidungen in Bewegung gesetzt, die sie im Laufe ihres gesamten Lebens beeinflussen werden.


Egal welche Rasse, Religion, Nationalität, Gesellschaftsschicht, egal ob in Österreich oder Südafrika, Kindesmissbrauch liegt an der Tagesordnung.



english

© 2023 Anja Grundböck Photography.

All rights reserved.

Empirische Daten für Missbrauch durch katholische Geistliche oder andere Mitarbeiter der katholischen Kirche gibt es kaum; die vorhandenen Schätzungen aus verschiedenen Ländern kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen, die besagen, dass zwischen 1 und 5 % der Kleriker durch Missbrauch aufgefallen sind.

Die Vereinten Nationen bezeichnen die Zwangsheirat als eine „moderne Form der Sklaverei“. Laut UNICEF heirateten 720 Millionen heute lebender Frauen und 156 Millionen Männer vor ihrem 18. Geburtstag, etwa 250 Millionen Frauen sogar vor ihrem 15. Lebensjahr. Hohe Raten gibt es vor allem in Südasien und Afrika. Die tatsächliche Ehemündigkeit ist je nach Land unterschiedlich – so liegt das Mindestalter für Ehen in den US Bundesstaaten Kansas und Massachusetts z.B. bei 12 Jahren. Kinderheirat führt oft zu sexueller Ausbeutung und Gewalt an den Opfern. Weil Mädchen sexuelle Handlungen nicht verweigern oder auf Verhütung bestehen können, sind sie gesundheitlichen Risiken wie verfrühten Schwangerschaften und Krankheiten ausgesetzt.

Laut einer UN-Studie über Gewalt an Kindern, werden jedes Jahr ca. 1,2 Millionen Kinder wie Ware verkauft – viele von ihnen für sexuelle Zwecke. Neben Waffen- und Drogenhandel ist der Menschenhandel das lukrativste kriminelle Geschäft.

Kriege und bewaffnete Konflikte haben meist eine Zunahme der kommerziellen sexuellen Ausbeutung zur Folge. Über die Hälfte der in Konfliktzonen Vergewaltigten sind Kinder; teils liegt ihr Anteil sogar erheblich höher. Nach dem 2. Weltkrieg z.B. wurden in allen Besatzungszonen Frauen und Kinder von alliierten Soldaten vergewaltigt – oftmals als Tausch gegen Lebensmittel. Wo Krieg herrscht, sind Vergewaltigungen an der Tagesordnung.

Studien belegen, dass 1,8 Millionen Kinder zu Prostitution und Pornografie gezwungen werden. Laut ECPAT (der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung), wird der Umsatz durch Kinderprostitution und Kinderpornografie auf zwölf Milliarden US-Dollar im Jahr geschätzt. Die Täter erhalten mit ihrer Nachfrage eine Industrie aufrecht, deren Standorte Kambodscha und die Philippinen oder vor der Haustür Bulgarien und Rumänien sind. Dort werden Filme und Bilder produziert, mit Kindern als Darstellern, deren Armut rücksichtslos ausgenutzt wird.

2003 waren schätzungsweise 3 Millionen kinderpornografische Bilder im Internet abrufbar. Laut NCMEC (National Center for Missing & Exploited Children) wurden seit dessen Einführung 2002 bis Dezember 2012 über 80 Millionen pornografische Bilder und Videos von Kindern geprüft und analysiert. Die Zahl der im Internet auffindbaren Daten steigt also rasant an. Die Konsumenten sind in fast allen Fällen männlich und stammen meist aus gesellschaftlich höheren Schichten, wo der geschulte Umgang mit dem Internet Regel ist. IT-Experten, Ärzte und auch Polizisten können zu einschlägigem Material greifen. Schätzungen zufolge gibt es in Österreich zwischen 5000 und 10.000 Nutzer von Kinderpornografie.

Nach Experten-Einschätzung suchen Pädophile gezielt Sportvereine auf, um an Kinder heranzukommen. Doch nur wenige Vereine sind sich der Gefahren bewusst und die Sorglosigkeit ist alarmierend: Untersuchungen haben ergeben, dass Sportvereine in Sachen Schutz, Verfolgung und Aufarbeitung von Missbrauch Schlusslicht hinter Kirchen, Schulen, Internaten, Heimen und anderen Betreuungseinrichtungen sind.

Der Unterschied zwischen Kindesentführung und Entführung eines Kindes ist, dass bei ersterem ein Elternteil und bei zweiterem ein Fremder dafür verantwortlich ist. Bedauerlicherweise ist Kindesentführung in unserer Gesellschaft, einschließlich vieler Behörden und Institutionen, ein Phänomen, das verharmlost wird. Wenn ein Kind von Fremden entfürhrt wird, endet dieser sehr häufig in einem Gewaltakt oder sexuellem Übergriff. Auch die Entführung für Pädophilenringe wird oftmals unterschätz oder verschleiert. Auch desswegen, weil oft gerade die hochrangige Gesellschaftsschicht involviert ist (so wie derzeit auch in Norwegen, Großbritanien oder Hollywood).

In etwa 150 Millionen Mädchen und 73 Millionen Buben unter 18 Jahren werden Opfer sexueller Gewalt – in der Familie, in der Schule, in ihren Wohnquartieren, in Gefängnissen, an ihrem Arbeitsplatz.

90 % aller Fälle von sexuellem Missbrauch geschehen im direkten Bekannten- oder Verwandtenkreis der Opfer. Der "böse Fremde" ist die Ausnahme.


Was machen Sie um Ihre Kinder zu schützen?